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Future Skills: Was müssen Fachkräfte wissen?

Wenn du in der Situation wärst, zwischen zwei Kandidat*innen für einen Management-Job im technischen Bereich entscheiden zu müssen, wie würdest du wählen?


Stell dir vor, die eine Person verfügt über herausragende technische Expertise, zeigt aber nur mittelmäßige soziale Kompetenzen. Die andere Person besitzt mittelmäßige technische Fähigkeiten, zeichnet sich jedoch durch ausgeprägte soziale Stärken aus.

Diese Entscheidung ist alles andere als einfach. Beide Skillsets haben ihren Wert und ihre Berechtigung. Doch ein Blick auf die Entwicklungen des Arbeitsmarkts zeigt, dass Arbeitgebende zunehmend Wert auf Soft Skills legen. Warum ist das so? Was macht sie in einer sich ständig wandelnden Welt so essenziell?



A team with 10 persons is sitting in an office and having a meeting
Future Skills werden heute schon gebraucht. Kommunikation und Kollaboration sind wichtige Schlüsselkompetenzen.


Warum Hard Skills nicht mehr ausreichen

Technologische Innovationen und digitale Transformationen verändern die Arbeitswelt rasant. Berufe, die heute noch sicher erscheinen, können morgen durch Automatisierung oder neue Technologien verschwinden. Hard Skills, also technische und fachliche Kenntnisse, sind ohne Frage essenziell für bestimmte Tätigkeiten. Doch sie besitzen eine begrenzte Halbwertszeit: Zu schnell entwickeln sich neue Tools, Produkte und disruptive Technologien, die bestehendes Wissen überholen.


Diese Dynamik fordert nicht nur Fachkräfte, sondern auch Arbeitgebende. Beide Seiten müssen sich auf einen kontinuierlichen Wandel einstellen. Doch wie gelingt es, in einer solch schnelllebigen Umgebung zu bestehen?


Lernen im Wandel: Was Arbeitgebende und Fachkräfte tun können

Die Antwort liegt in der Bereitschaft zu lebenslangem Lernen und einer positiven Einstellung gegenüber Veränderungen. Arbeitgebende können hierbei eine entscheidende Rolle spielen, indem sie eine Umgebung schaffen, in der Lernen gefördert wird – frei von Zeitdruck, mit praxisnahen Methoden und einer offenen Fehlerkultur.


Future Skills: Welche Kompetenzen gehören dazu? 

Angenommen wird oft, dass unter Future Skills nur digitale Kompetenzen zusammengefasst. Vielmehr geht es aber um ein Skills Set, also ein Zusammenwirken von digitalen und nicht digitalen Schlüsselqualifikationen. Hierzu gibt es verschiedene Kompetenzmodelle, die diese identifizieren und je nach Anwendungsgebiet werden unterschiedliche Schwerpunkte setzen. 


Ein umfassenden Kompetenzmodell ist das Future Skills Framework des Stifterverbands, das 21 Schlüsselkompetenzen identifiziert. Diese Kompetenzen sind in vier Kategorien unterteilt:


  1. Technologische Kompetenzen: Dazu gehören Fähigkeiten wie Data Analytics, KI, Softwareentwicklung, IT-Architektur, Nutzerzentriertes Design, Robotik und Quantencomputing.

  2. Digitale Schlüsselkompetenzen: Beinhaltet grundlegende digitale Fähigkeiten, digitale Ethik, kollaborative Arbeit, digitales Lernen und agiles Arbeiten.

  3. Klassische Kompetenzen: Umfasst Problemlösungsfähigkeit, Kreativität, unternehmerisches Denken, Adaptionsfähigkeit und Durchhaltevermögen.

  4. Transformative Kompetenzen: Dazu zählen Dialog- und Konfliktfähigkeit, Urteilsfähigkeit, Innovationsfähigkeit und Nachhaltigkeitsbewusstsein.


Das Framework dient als Leitfaden für Bildungseinrichtungen und Unternehmen, um gezielt Kompetenzen zu fördern, die essenziell für die Zukunft von Beruf und Gesellschaft sind.


Fazit: Letztlich wird der Erfolg einer Organisation – und auch der einzelnen Fachkraft – davon abhängen, wie gut Hard und Soft Skills miteinander kombiniert werden können. Unternehmen tun gut daran, ein Umfeld zu schaffen, das lebenslanges Lernen fördert und soziale Kompetenzen genauso wertschätzt wie technisches Fachwissen. Nur so können sie resilient und zukunftsfähig bleiben.

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